Jugendliche in der Schuldenfalle – ein Leben im Minus

Der Einstieg in die Schuldenfalle: Handys, Handyservices und Websites

Jugendliche sind eine der wichtigsten Konsumentengruppen, die in der Regel sehr viel Geld ausgeben, weshalb die Werbung gezielt Jugendliche anspricht und diesen klar machen will, dass sie ohne dieses oder jenes Produkt „uncool“ sind. Oder dass alle Probleme mit dem Kauf des einen oder anderen Produktes gelöst sind.

 

Fragt man Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren, rangiert das Handy auf Platz zwei der „Taschengeldfresser“. Nur für Kleidung geben Teenager mehr Geld aus.

 

So ist auch die Handyrechnung oftmals der erste Schritt in die Schuldenspirale. Denn neben den Gebühren fürs Telefonieren und Simsen fallen Kosten für neue Dienste, wie das Versenden von MMS-Bildnachrichten, das Herunterladen von Logos, Spielen und Videos , sowie mobiles Surfen im Internet an. Für die Kids häufig völlig unüberschaubare Ausgaben - bis die erste Rechnung kommt. Die Eltern sind in der Pflicht, Kinder über die mit der Handy-Benutzung verbundenen Kosten genau zu informieren. Schuldnerberatungsstellen raten zu Prepaid-Karten bei Kindern und Jugendlichen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn mit Klingelton-Abos können sich unbemerkt monatliche Kosten ansammeln, die der Jugendliche nicht bezahlen kann. Die Gebühren für das Abo werden direkt von der Prepaid-Karte abgebucht. Ist die Karte leer, passiert scheinbar gar nichts - im Hintergrund aber sammeln sich die Kosten an. Lädt der Besitzer die Karte auf, wird der Betrag vom Guthaben abgezogen und die Karte ist dauerleer. Wird die Karte nicht aufgeladen, summieren sich die monatlichen Kosten. Der Anbieter kann die Adresse des Kartenbesitzers über den Provider feststellen und irgendwann eine saftige Rechnung schicken.

 

Im Internet kann es schnell passieren, dass auf einer Webseite, die angeblich Hausaufgabenübungen anbietet, ein „Dealer“ wartet, der die Internetkosten in die Höhe treibt oder dass Anbieter, die kostenfreie Handy-Kurznachrichten versprechen, schließlich hohe Rechnungen schicken. Aber welcher Jugendliche liest schon das Kleingedruckte, das mit Absicht meist so weit unten auf der Website steht, sodass es übersehen wird?